PDF-Download:
1. A4 Fassung (48 KB)
2. A3 Kopierfassung (48 KB)
3. HTML-Textfassung
 

UnterstützerInnen der Erklärung (Stand 15.10.04):

• Loge (Hamburg)
• McGuffin Foundation (Sektion Hamburg)
• gruppe bricolage (nomadisierende ex-demonteure)
• rapidas
• Radio Loretta (Hamburg)
• Anti-Defamation forum (Berlin)
• Antifa Bad Oldesloe (mit Ausnahme der Chronik)

Wir wollen die Erklärung unterstützen!

Weitere Erklärungen der unterstützenden Gruppen:

PDF-Download:
Die zwei Seiten einer Fahne (Loge Hamburg) (52 KB)
Hamburg: Fahnen auf Halbmast! (rapidas) (13 KB)
Strafexpeditiönchen (Gaston Kirsche/gruppe bricolage)
In Between (Loge Hamburg).pdf (51 KB)

 

   
Seit 1999 gibt es in Hamburg verstärkt Auseinandersetzungen um antisemitische Äußerungen in der radikalen Linken. Seit 2002 wird zunehmend mit Drohungen und gewalttätigen Angriffen gegen KritikerInnen eines Antisemitismus in der Linken vorgegangen. Für eine radikale Linke ist eine klare Position gegen Antisemitismus zwingend. Zu tief sind die Gründe, welche die Shoah (die Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden) ermöglichten, in der Gesellschaft verankert. Antisemitismus ist kein neuer „Hauptwiderspruch”, an dem sich alle Fragen entscheiden lassen, aber ohne eine klare Kritik an antisemitischen Strukturen und Praxen ist linksradikale Politik nicht zu haben. Mindestens so lange Deutschland und der Kapitalismus nicht abgeschafft sind, werden wir beständig mit Antisemitismus konfrontiert sein. Innerhalb der Linken ist Antisemitismus keineswegs seltener anzutreffen als im Rest der Gesellschaft; er hat hier eine spezifische Form angenommen. Daher geben wir uns nicht der Illusion hin, mit einer Erklärung das Thema Antisemitismus erledigen zu können. Wir wollen jedoch unsere Diskussionen und Aktivitäten in linksradikalen Zusammenhängen nicht beständig durch antisemitische Positionen blockieren lassen. In vielen Fällen wurde der Rahmen verlassen, in dem Auseinandersetzungen in der Linken ausgetragen werden können (s. Dokumentation). Ein solches Verhalten ist unter keinen Umständen zu tolerieren. Dass diese Grenzüberschreitung gerade im Zusammenhang mit Antisemitismus geschieht, ist nicht zufällig, war Antisemitismus doch schon immer mit gewalttätiger Entgrenzung verbunden. Wir haben uns daher entschlossen, diesbezüglich einige Standards zu formulieren, jenseits derer wir eine linksradikale Politik nicht für möglich halten. Wir fordern alle radikalen Linken auf, sich diesem Minimalkonsens anzuschließen und gemeinsam mit uns zu versuchen, mehr Raum für radikale Gesellschaftskritik in Theorie und Praxis zu gewinnen und dort, wo dieser Konsens unterschritten wird, den Antisemitismus entschieden zurückzuweisen. Dass dies in Hamburg bisher kaum geschehen ist, ist ein wichtiger Anlass für dieses Papier. (>> weiter)